Sardinien ist die Weinregion Italiens, die im weinbaulichen Sinne am meisten von Spanien und Südfrankreich geprägt wurde. Zum einen, weil Sardinien in seiner wechselhaften Geschichte Einflüssen wechselnder Herrschaft der Karthager, Römer, Vandalen, Byzantiner, Moslems, Pisaner und Genueser ausgesetzt war und zum anderen, weil die Spanier ab dem 13. Jahrhundert viele Rebsorten nach Sardinien brachten. Vor allem die Stilistik eines Weintyps offenbart den starken weinbaulichen Bezug zu Spanien. So ist der Vernaccia di Oristano die sardische Antwort auf den spanischen Sherry und wird ebenfalls im Flor- oder Solera- Verfahren hergestellt. Auf ganz Sardinien wird Wein anbebaut. Die wichtigsten Rebsorten sind der rote Cannonau und Vermentino, der klassische weiße Begleiter aller Fischgerichte. Aber auch andere, fast ausschließlich autochtone Rebsorten wie Nuragus, Nasco, Bovale, Muristeddu, Monica oder der tanninstarke Carignano bereichern das Spektrum der sardischen Weine.